Thema im Juni 2021: Die (ringförmige) partielle Sonnenfinsternis am 10.06.2021

Am Donnerstag dem 10.06.2021 hat sich im hohen Norden unserer Erde eine ringförmige Sonnenfinsternis ereignet, die von Mitteleuropa aus in ihrer partiellen Phase beobachtbar war, sofern das Wetter lokal mitspielte. Es waren bei uns in Niederbayern aber nur 6-8% der Sonne vom Mond bedeckt, so dass eine Beobachtung mit freiem (=ungeschützten) Auge nicht versucht werden konnte. Auch Schweißbrillen, Filmfolien, rußgeschwärzte Gläser etc. bieten keinen ausreichenden Schutz. Es können irreparable Schäden am Auge entstehen. Daher waren spezielle Filter nötig, die die schädliche Strahlung der Sonne vom Auge und der Kamera fernhalten.

Um den Kolleginnen und Kollegen der Realschule Hauzenberg und natürlich den Schülerinnen und Schülern einen Blick auf das Ereignis zu ermöglichen, habe ich versucht, das Bild durch ein speziell ausgerüstetes Teleskop mithilfe einer astronomischen Kamera live von meiner Gartensternwarte in Hauzenberg ("Zweigstelle" der Sternwarte am Gymnasium) zu "streamen".

Leider lagen die vorhergesagten Chancen nicht allzu hoch, um diese Zeit überhaupt die Sonne sehen. Petrus war uns aber gnädig und hielt größtenteils die Wolken fern.

Die Lehrerinnen und Lehrer konnten sich selbst vom Klassenzimmer aus in die dafür geplante Video-Konferenz einloggen und mitschauen oder in der jeweiligen Klasse (5. und 6. Stunde) das Bild per Beamer projizieren. Für alle, die nicht live am Ereignis teilnehmen konnten, sind hier die Bilder zusammengestellt. 

Beginn: ca. 11:35 Uhr, maximale Phase (6-8%): ca. 12:25 Uhr, Ende: ca. 13:30 Uhr.

Die nächste partielle Sonnenfinsternis, die von Europa aus evtl. beobachtet werden könnte, findet erst am 25.10.2022 statt, weshalb wir froh waren, diese Chance nutzen zu können.

Das Bild mit der "kleineren" Sonne zeigt in etwa den Eindruck, den man kurz nach der maximalen Phase mit bloßem Auge durch eine gute Filterfolie hatte, das zweite Bild bildet den den gleichen Moment durch ein Teleskop ab. Hierbei werden sogar kleinere Sonnenflecken sowie die sog. Granulation der Sonnenoberfläche und hellere, heißere Stellen im 5000-6000K "warmen" Gas der Photosphäre unseres Zentralgestirns sichtbar. Gegen die Wolken im dritten Bild half nur Geduld.

Das Youtube-Video gibt einen kleinen Gesamteindruck, untermalt von der Musik von Christopher Saller (Realschule Hauzenberg).

Eliot Herman, ein Sternfreund aus Arizona hat bei einem "Eclipse-flight" seine persönlichen Eindrücke gesammelt:

https://www.flickr.com/photos/eliot_photos/albums/72157719398561949

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