Die diesjährige Marsopposition ist mit einer Minimaldistanz von nur 62,1 Millionen Kilometern relativ günstig. Besser war der „rote Planet“ zwar z.B. im Jahr 2003 zu sehen, jedoch waren die fotografischen Möglichkeiten für Amateure damals vergleichsweise bescheiden.
Mit der Methode, viele hundert bis tausende Einzelbilder zu filmen und einen bestimmten Prozentsatz davon zu mitteln, eröffnen für Hobby-Fotografen seit einigen Jahren ungeahnte Möglichkeiten.
Oberflächendetails, wie die große Syrte oder die Polkappen treten dadurch in Erscheinung. Etwas Bildbearbeitung hilft weiterhin. Die Marskarte wurde am 26.10.2020 um 22:00 Uhr folgender Quelle entnommen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_(Planet)#/media/Datei:Marsmapneu.jpg
NASA-Fotos sind als Public Domain freigegeben; Beschriftungen wurden eingefügt ', Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9817859
Während die Oppositionsstellung schon am 14.10. erreicht wird, ist der erdnächste Bahnpunkt bereits am 06.10. um 15 Uhr erreicht. Die Bilder zeigen unterschiedliche Strukturen durch die Rotation des Planeten. Diese ist vergleichbar mit der Erde 24h 37 min 22s. Daher sehen wir an aufeinander folgenden Tagen um dieselbe Uhrzeit fast dasselbe Gesicht. Erkennbar ist das am Vergleichsbild am 19.10. und 21.10.2020.
Die Bilder wurden an verschiedenen Tagen (s. Beschriftung) bei unterschiedlich gutem „Seeing“ erstellt. Wie so oft, war der erste Versuch gleich der beste.
Mars wird sich ende Oktober / Anfang November wieder rasch von der Erde entfernen, so dass er im Teleskop wieder deutlich kleiner erscheinen und seine visuelle Helligkeit wieder schwächer wird.
Seine Oppositionshelligkeit machte ihn mit -2,7mag zum dominierenden Gestirn am Abendhimmel, nur überstrahlt von Venus am Morgenhimmel. Am 31.10. wird er mit 2,2mag bereits um das 1,58 – fache schwächer am Himmel erscheinen, Ende November gar nur noch -1,2mag, also fast 4 mal schwächer, als zum Oppositionszeitpunkt.
Eine bessere Opposition wird sich erst in 15 Jahren, am 15.09.2035 ereignen, weshalb sich der Blick zum „Kriegsgott“ in jedem Fall im Oktober noch lohnt.