Thema im Januar/Februar 2021: Interstellare Winterlichter

Diese Bilder sind nicht selten, aber dennoch für jeden Amateur-Astronomen eine Herausforderung-immer wieder auf´s Neue, wenn die Geräte und Kameras besser werden.

Der große Orionnebel (Messier 42) ist eine riesige „Sternfabrik“ in 1350 Lichtjahren Entfernung, in der bereits einige protostellare Klumpen als Indiz der Sternentstehung nachgewiesen wurden. Die Sterne im Zentrum, das sogenannte „Trapez“, sind vier (sechs, zwei kaum trennbar) Sterne, die nach heutigem Wissen wahrscheinlich schon aus dem Nebel entstanden sind.

Der berühmte Pferdekopfnebel (IC434) mit dem Nachbarn (NGC2024) befindet sich in ähnlicher Distanz (1300Lj) unterhalb von Alnitak, dem von uns aus gesehen linken Gürtelstern (Spektraltyp O9) des Orion, der hier hell einen großen Bildbereich überstrahlt. Optisch ist er auch in großen Teleskopen nicht / kaum zu sehen, es bedarf langer Belichtungsserien, hier z.B. 219 mal 60s.

Das „Siebengestirn“ (Plejaden, Messier 45) im Sternbild Stier ist ein offener Sternhaufen junger heißer Sterne (B6-B9), die in den Nebelresten ihrer Entstehung eingebettet sind. Diese Nebel leuchten nicht selbst, sondern reflektieren das bläuliche Sternenlicht (Meropes Reflexionsnebel NGC1435). Es handelt sich nicht um sieben, sondern eigentlich um etwa 100 Sterne, von denen aber nur 6 oder unter guten Bedingungen 9 mit dem bloßen Auge sichtbar sind. „Baby-Sterne, eingebettet in Windeln aus Gas und Staub“, wie Timothy Ferris sie in seinem Buch „Galaxien“ bezeichnet.