Die Mondfinsternis am Freitag 27.07.2018

Große Resonanz beim astronomischen Highlight des Jahres 2018

Am Freitagabend 27.07.2018 konnten etwa 40-50 interessierte Besucher einen Einblick in die möglichen Arbeitsfelder der Amateur-Astronomie gewinnen. Sie konnten den Verlauf der  Mondfinsternis mit bloßem Auge, durch ein Großfernglas, durch das Teleskop und auch mithilfe moderner Fototechnik auf dem Bildschirm verfolgen. 

Die Mondfinsternis am 27.07.2018 war das astronomische Großereignis des Jahres 2018. Die Betreuer der Sternwarte am Gymnasium Untergriesbach (www.swgu.de) gaben  der interessierten Öffentlichkeit die Gelegenheit, dieses seltene Schauspiel durchs Teleskop zu beobachten und sich über den wissenschaftlichen Hintergrund zu informieren. Eigentlich reicht aber für die Beobachtung einer Mondfinsternis das bloße Auge, eventuell noch ein kleines Fernglas und gutes Wetter.

An sich war der Verlauf dieser Mondfinsternis ideal. Der Mond wanderte fast zentral durch den Schatten der Erde. Die Dauer der totalen Phase erreichte heuer damit fast die maximale Länge von über eineinhalb Stunden, sie dauerte nämlich von 21:30 Uhr bis ca. 23:14 Uhr. Leider lag aber der Eintritt in den Kernschatten noch deutlich in der Dämmerung und der Osthimmel war diesig, weshalb es zu Beginn unmöglich war, den Mond überhaupt zu sehen.  Ab etwa 22:00 Uhr war der Wettergott den Beobachtern gewogen: Die Mitte der Finsternis war gegen 22:22 Uhr (alle Angaben in Sommerzeit!) und konnte gut beobachtet werden: Es war wenig Aufwand, den rot verfärbten Vollmond  bewundern zu können.

Obwohl der Mond bei einer Mondfinsternis im Kernschatten der Erde ist, ist er in dieser Position nicht "unsichtbar". Etwas Licht erreicht ihn doch, nämlich genau die Bereiche des sichtbaren Spektrums des Sonnenlichts, die quer durch die Erdatmosphäre gelangen und in Richtung des Mondes gestreut werden (atmosphärische Refraktion und Absorption/Extinktion der kurzwelligen  Spektralbereiche, ähnlich wie beim "Abendrot"). Daher kommt die medienwirksame Bezeichnung "Blutmond" zustande. Dass er auch "Pfirsichmond" heißen könnte, zeigen die Farbbilder.

Beachten sie die Bilderstrecke vom Mittelpunkt der Totalität bis hin zum Vollmond - der zu diesem Zeitpunkt unbemerkt immer noch im Halbschatten der Finsternis strahlt (alle Fotos: Markus Kohl).